Chronologie

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Historische Chronologie

  • 777: Fremde verbinden mit "Kremsmünster" das Stift und den Kelch, das Gründungsjahr 777 und den Stifter Tassilo. An die Gemeinde und den Markt denken nur wenige. Ihre bzw. seine Bedeutung kann ja im Vergleich zur mehr als 1200 Jahre alten Tradition des Klosters nur eine geringe sein. Zugenommen hat sie erst in den letzten 100, 200 Jahren. Mit den historischen Veränderungen des gesellschaftlichen und politischen Systems begann sich das Kräfteverhältnis zu wenden. Aus dem Dorf um das Stift wurde die Gemeinde mit einem Kloster. Aus den Bauernhöfen und Häusern mit dem Abt und dem Konvent als Grundherren wurden Straßen und Siedlungen - durchaus auf ehemaligen Klostergründen - mit Blick auf das Kloster. Nur mehr landschaftlich dominiert das Stift.
  • 1299: Im Stiftsurbar von 1299 umfasst das "Dorf Kremsmünster" etwa 40 Häuser, wovon sich drei Mühlen lokalisieren lassen
  • 1382 verlieh Herzog Albrecht III. dem Kloster die ewige Freiung für ein Gebiet, das sich auf den Bereich vor seinem Haupteingang, auf den Unterburgfried, beschränkt hat. Kurz zuvor (1378) wurde inmitten dieses Streifens, die heute nicht mehr bestehende Kirche von St.Sigmund gebaut und geweiht.
  • 1489: Mehr als hundert Jahre später - am 30.April 1489 - erhob Kaiser Friedrich III. auf Bitten des Abtes und des Konvents "ir dorff" (ihr Dorf) zu einem Markt. Von nun an beginnt die Siedlung am Fuße des Klosters hin zur Krems größer zu werden. Mitte des 16.Jahrhunderts wurde der Pfingstmarkt von oben hinab ins Tal verlegt.
  • 1542: Die Äbte errichteten eine Papiermühle (1542), die erste ihresgleichen in Oberösterreich, und im 18.Jahrhundert eine Tuchfabrik, in der sich heute das Bezirksgericht und die Gendarmerie befinden.
  • 1788: Zu dieser Zeit änderten sich die Pfarrgrenzen. Kirchberg wird zur Filialkirche und die Stiftskirche endgültig zum neuen pfarrlichen Zentrum.
  • 1840/1850: Gründung von fünf selbständigen Ortsgemeinden auf dem Gebiet der heutigen Marktgemeinde Kremsmünster. Außerdem bekam der Markt durch eine Straße vom Rathausplatz zum Fuße des Tötenhengsts eine neue Ausrichtung.
  • 1879:  Neuorganisation des Gemeindegebietes. Es entstehen die zwei Gemeinden Kremsmünster-Land und Kremsmünster-Markt.
  • 1892/93: Nachdem die Welser Lokalbahngesellschaft ein paar Jahre zuvor eine Verbindung nach Aschach und damit zum Schiffsverkehr auf der Donau errichtet hatte, wurde die aufstrebende Handelsstadt 1892/93 durch eine Bahnstrecke über Steinhaus-Sattledt-Kremsmünster Stift nach Unterrohr mit der Kremstalbahn verbunden. Weitere Informationen zur Welserbahn finden Sie hier. 
  • 1899: Gründung der Korkfabrik Greiner, aus der sich der heute weltweit agierende Kunststoff-Konzern entwickelt.
  • 1910: Auch die Elektrifizierung des Ortes 1910, die anfangs ja nicht 'Steckdosen' und 'technische Geräte' bedeutete, sondern 'Beleuchtung', ging auf eine Initiative des Klosters zurück.
  • 1938: Noch etwas Gravierendes hat sich nach dem Anschluss geändert. Aus den zwei Gemeinden Kremsmünster-Markt und Kremsmünster-Land wurde eine. Sattledt darüber hinaus abgetrennt und selbständig. Ab 1. November 1938 trat die Zusammenlegung in Kraft. Alleiniger Bürgermeister wurde Josef Loizenbauer aus dem Markt, Franz Brunmayr, sein Kollege von der Landgemeinde, übernahm die Funktion des Ortsbauernführers.

  • 1939: Früher musste man die "Heimatkunde von Steyr" - ein regionalgeschichtlicher Klassiker von Anton Rolleder - aufschlagen, um eine "historisch-topographische Schilderung" von Kremsmünster, also ein Gemeindeporträt, zu finden. Kremsmünster gehört nämlich erst seit 1939 zum politischen Bezirk Kirchdorf.
  • 1946: Im Herbst 1946 erstellte die Gemeinde im Auftrag der Landesregierung eine Liste der Angehörigen der NSDAP. 285 Personen wurden dabei registriert. In den vierziger Jahren stieg die Bevölkerungszahl um mehr als ein Viertel durch die starke Zuwanderung. Die ersten fremden Volksgenossen wurden noch mit Spannung erwartet. Es kamen Bessarabier, Volksdeutsche, Menschen in Pelzen, "ein starkes Geschlecht". Sie wurden bestaunt und bewundert und im Stift untergebracht. Den vielen Flüchtlingen nach Ende des Krieges - in der Sprache der Befreier/Besatzer "d.p." genannt, "displaced persons" - begegnete man argwöhnischer, reservierter. Vielleicht, weil sie blieben. Südlich des Ortskerns entstand ein großes Barackenlager, das seinen Namen von den Neuzugezogenen erhielt: Gablonzer-Siedlung.
  • 1949: Die Heimatvertriebenen brachten ein großes Know-how für die Glasverarbeitung mit, das sie auch hier zu nutzen wussten, indem sie Familienbetriebe gründeten. Der Geschäftsführer der Gablonzer Glas- und Schmuckwarenerzeugung versicherte in seiner Eröffnungsansprache den Anwesenden, "dass alle umgesiedelten Gablonzer ihr Bestes leisten werden, um ihrer neuen Heimat am Aufbau zu helfen." 1975 übersiedelte die kommunale Administration vom alten ins neue Rathaus. Der Neubau wurde an Stelle zweier alter Markthäuser gesetzt und damit zum architektonischen Symbol für den Aufschwung und den Wandel der Gemeinde in den letzten Jahrzehnten. 1977: Zum 1.200 Jahr-Jubiläum des Stiftes wurden auch im Markt viele Modernisierungen vorgenommen. U.a. übersiedelte die Gemeindeverwaltung vom alten in das neue Rathaus.
  • 1997: Als große Baumaßnahme im Markt wurde der Rathausplatz neu gestaltet.
  • 1998: Sanierung der Rokokokirche Kirchberg
  • 2002/05: Generalsanierung des Schulzentrums (Volksschule und Neue Mittelschule)
  • 12. August 2002: Hochwasser - Informationen dazu finden Sie hier.
  • 2016: Das Theater am Tötenhengst sowie der Marktplatz erscheinen in neuem Glanz
  • 2017: Die Landesgartenschau prägt das Ortsbild von Kremsmünster und zieht unzählige Besucher unter dem Motto "Dreiklang der Gärten" in den aufgeblühten Ort am Fuße des Stiftes.